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„Der ORF besteht auf einer Reduktion der Sendeentgelte um 30 Prozent“ – mit dieser Information trat die AKM vergangene Woche bei einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit. Die Empörung unter den betroffenen Musikschaffenden war groß, denn für sie bedeutet dies eine Bedrohung ihrer Existenzgrundlage. Sie brachten ihrer Besorgnis lautstark zum Ausdruck und riefen dazu auf, einen offenen Brief der AKM an die ORF-Geschäftsführung zu unterstützen. Zu den Unterzeichner:innen – bekannte Künstlerpersönlichkeiten wie beispielsweise Friedrich Cerha, André Heller, Olga Neuwirth, Wolfgang Ambros, Christian Muthspiel, Yasmo, Julian Le Play, Birgit Denk, Ina Regen und Vertreter:innen von Opus, Bilderbuch, Wanda, folkshilfe – kamen nun weitere rund 7.000 Unterschriften dazu – und es werden Tag für Tag mehr.
Die große Empörung, aber auch die überwältigende Solidarität zeigt sich u. a. darin, dass der Aufruf zur Unterzeichnung des offenen Briefes in den sozialen Medien hundertfach geteilt wurde – von jungen, am Beginn ihrer musikalischen Karriere stehenden Künstler:innen, ebenso wie von etablierten Musikschaffenden. Sie alle sind fassungslos, wie ein öffentlich-rechtlicher Sender mit einem klar definierten Kulturauftrag in schwierigen, von Corona und Teuerungen geprägten Zeiten, eine derartige Kürzung und offensichtlich künstlerfeindliche Haltung in den Raum stellen kann.
Otto Jaus gehört wie sein Kollege Paul Pizzera zu den ersten Unterzeichnern: „Ich unterschreibe voller Freude diese Petition, weil ich der Meinung bin, der ORF hat einen Kulturauftrag und mit den Maßnahmen, die der ORF einfordern oder durchsetzen will, ist es ihm nicht mehr möglich, diesen Auftrag zu erfüllen.“
Auch Marcus Füreder, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Parov Stelar, begründet seine Unterschrift klar und mit Nachdruck: „Eine Verringerung der Abgeltung der Senderechte des ORF an die AKM ist für mich als Künstler und Urheber nicht nachvollziehbar und wird weder dem ORF noch dem Musikland Österreich gerecht.“ Und ergänzt: „Eine solche Reduzierung wäre für viele Künstler:innen existenzbedrohend, stellt eine Abwertung aller Musikschaffenden und ihrer kreativen Leistungen dar und führt in weiterer Folge auch zu einer markanten Ausdünnung der musikalischen Vielfalt des Landes. Vielmehr solle über eine adäquate Anpassung, sprich Erhöhung, unter Berücksichtigung der vorliegenden Inflationszahlen, diskutiert werden, als über eine Kürzung nachzudenken.“
Die Singer-Songwriterin Mira Lu Kovacs äußerste sich in ihrer Community ebenfalls kritisch zu den Plänen des ORF: „In einer derartig vielfältigen, innovativen und extrem blühenden Musiklandschaft, die auch international Aufmerksamkeit bekommt, Reduktionen vorzunehmen und bei den Musikschaffenden sparen zu wollen, ist skandalös. Der ORF hat einen Kulturauftrag zu erfüllen. Ich verlange, dass man in den eigenen Reihen schaut, wo man noch sparen könnte, bevor man es bei den Urheber:innen tut.“
Aus seiner Wahlheimat USA schickt Peter Wolf-Millesi diese Botschaft: „Lieber ORF! Musik zu komponieren und zu texten ist harte Arbeit. Sie profitieren davon, dass Sie gute Musik in ihren Fernseh- und Radioprogrammen nutzen können. Seien Sie fair und bezahlen Sie die Urheberinnen und Urheber dieser Musikstücke auch entsprechend. Ihre Radiohörer:innen und Fernsehzuschauer:innen werden es Ihnen danken!“
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Innerhalb weniger Tage haben mehrere tausend Menschen den offenen Brief an den ORF unterzeichnet und sich solidarisch mit den Musikschaffenden gezeigt. Die Unterschriftenliste wird täglich aktualisiert und ist auf https://www.akm.at/offener-brief-orf/ abrufbar. Zum Zeitpunkt der Aussendung wurden bereits mehr als 7.000 Unterschriften verzeichnet.
AKM-Präsident Peter Vieweger zeigt sich optimistisch: „Die Unterzeichnenden des Briefes senden eine klare Botschaft an den ORF in der Hoffnung, dass diese auch bei den verantwortlichen Personen im ORF sowie den politischen Entscheidungsträger:innen ankommt und ein Umdenken herbeiführt, was den Wert von Musik in den Sendungen des ORF betrifft.“
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