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Ein Bzzzz als Impulsgeber für die Musikwirtschaft

Lesedauer: 5 Minuten

“Bzzzz – die Kon­ferenz der öster­re­ichis­chen Musik­wirtschaft” am 5. Mai in der Wirtschaft­skam­mer Öster­re­ich soll das große Poten­zial der öster­re­ichis­chen Musik­wirtschaft in sein­er Gesamtheit sicht­bar machen und damit die Basis für wesentliche struk­turelle Entschei­dun­gen schaf­fen. Das Kon­feren­zpro­gramm im Überblick.

“Bzzzz – die Kon­ferenz der öster­re­ichis­chen Musik­wirtschaft” ist ein lautes Sig­nal ein­er vielfälti­gen und kom­plex struk­turi­erten Branche, alle Beteiligten zusam­men­zubrin­gen, um gemein­sam an einem Strang zu ziehen. Die gesamte Musik­branche ist nicht zulet­zt wegen der Dig­i­tal­isierung im Umbruch, es ist alles in Bewe­gung: Am 5. Mai kommt deswe­gen die öster­re­ichis­che Musik­wirtschaft mit ihr ver­bun­de­nen Stake­hold­er zusam­men, um aktuelle Entwick­lun­gen zu analysieren und daraus tragfähige Strate­gien für die Zukun­ft zu entwerfen.

Die Kon­ferenz ist damit eine erste Ini­tialzün­dung für ein gemein­sames Auftreten aller mit der öster­re­ichis­chen Musikin­dus­trie ver­wobe­nen Branchen und Inter­essen­vertre­tun­gen – immer­hin geht es auch um eine jährliche Brut­tow­ertschöp­fung in Mil­liar­den­höhe, die viele andere Branchen in den Schat­ten stellt: Das Ziel ist es, nach­haltige Impulse zu set­zen und das große Poten­zial der öster­re­ichis­chen Musik­wirtschaft in sein­er Gesamtheit sicht­bar zu machen und damit die Basis für wesentliche struk­turelle Entschei­dun­gen zu schaffen.

„Ver­lieren jedes Jahr Millionen“

Und das ist auch drin­gend notwendig: „In der heimis­chen Musikin­dus­trie gibt es so viele Play­er und so viele Einzelin­ter­essen, dass man oft das Gefühl hat, statt auf das große Ganze zu schauen, kocht lieber jed­er sein eigenes Süp­pchen. Hier haben wir die Gele­gen­heit, dieses Prob­lem in eine Chance zu ver­wan­deln und etwas zusam­men zu machen“, sagt etwa AKM-Präsi­dent Peter Vieweger.

VTMÖ-Sprech­er Alexan­der Hirschen­hauser wiederum betont, dass der heimis­chen Musik­wirtschaft jedes Jahr Mil­lio­nen ent­ge­hen, weil etwa der größte Radiosender des Lan­des nur einen Anteil von 18 Prozent an öster­re­ichis­ch­er Musik spielt – „obwohl es ein Drit­tel sein sollte“, so Hirschen­hauser, der darauf ver­weist, dass dieser Anteil z.B. in Griechen­land bei 60 und in Frankre­ich bei 40 Prozent liege. „Um das zu verän­dern, muss die heimis­che Musik­wirtschaft geeint auftreten.“

Trends, Dat­en und kün­stliche Intelligenz

Präsen­tiert und disku­tiert wer­den bei der Kon­ferenz am 5. Mai u.a. neue musikpoli­tis­che Maß­nah­men und Trends in der Ver­w­er­tung und Ver­mark­tung von Musik. Es geht sozusagen ans Eingemachte mit Work­shops zur Date­n­analyse und Finanzierungs- und Export­möglichkeit­en für Musiklabels.

Ein Schw­er­punkt gilt außer­dem dem Ver­ständ­nis von (und der Arbeit mit) Dat­en – welche Wech­sel­wirkun­gen auf Ver­mark­tung, Ver­w­er­tung und Pro­duk­tion sie bere­its liefern und welchen Ein­fluss sie an der Schwelle zur Ära der kün­stlichen Intel­li­genz auch im pos­i­tiv­en Sinn haben können.

Ein weit­eres The­men­paket gibt Ein­blick in ver­schieden­ste Förderungsmöglichkeit­en im musik­wirtschaftlichen Spek­trum. Dabei sollen auch vorhan­dene Defizite aufgezeigt und mögliche Syn­ergien mit anderen Branchen ver­han­delt wer­den. Darüber hin­aus dür­fen tiefe Ein­blicke in heimis­che Erfol­gs­geschicht­en und etwa eine YouTube Mas­ter­class nicht fehlen.

Das Kon­feren­zpro­gramm im Detail:

Open­ing Keynote und Diskus­sio­nen in World Café-Gruppen

Die Kon­ferenz startet am Fre­itag, den 5. Mai um 10 Uhr mit ein­er Open­ing Keynote von Bzzzz-Ini­tia­tor, IFPI-Vor­stand und Obmann der Beruf­s­gruppe Label in der WKO Hannes Tschürtz. Direkt im Anschluss disku­tieren u.a. Peter Vieweger (AKM), Georg Toman­dl (WKO / Musik­fonds) und Pauli­na Par­vanov (VTMÖ / soda. mit him­beer) über die Zukun­ft des Musik­stan­dorts Öster­re­ich unter Ein­bindung des Pub­likums. Die Diskus­sion erfol­gt in soge­nan­nten World Café-Grup­pen – eingeteilt in ver­schiedene The­men­blöcke und mit kurzen Brief­in­gs und Auf­gaben­stel­lun­gen aus­ges­tat­tet. Die Ergeb­nisse wer­den dann zu Mit­tag präsentiert.

“Every­thing is data. Data is everything”

Am Nach­mit­tag geht es dann um 14 Uhr um das große The­ma “Every­thing is data. Data is every­thing” – u.a. mit The­men wie Artist Insights, Release Plan­ning – Fore­casts / Trends im Musik­stream­ing, Mon­i­tor­ing / Radio Air­plays, Music Tag­ging – wozu und was es bringt, „Big Style“-Algorithmen und emo­tions-aware AI. Durch das The­ma führen Flo­ri­an Rich­ling (For­Tunes / Utopia) und Thomas Lidy (MusiMap / Utopia).

“AI – Pan­do­ras Box oder heiliger Gral für die Musikindustrie?”

Um 16 Uhr geht es weit­er mit dem The­men­block Arti­fi­cial Intel­li­gence – “AI – Pan­do­ras Box oder heiliger Gral?” Denn die kün­st­lerischen und tech­nis­chen Möglichkeit­en scheinen heute gren­zen­los zu sein: Es erscheint ein ver­meintlich­es, neues Oasis-Album im Netz, das stimm­lich und musikalisch wie die Band in den 90ern klingt; es entste­ht eine Kol­lab­o­ra­tion der Super­stars Drake und The Week­end ohne deren Zutun. Genau diese aktuelle Entwick­lung hat bere­its sämtliche Debat­ten über rechtliche und moralis­che Gren­zen längst über­holt und die Fragestel­lung lautet: Wird uns AI völ­lig über­rollen oder kön­nen wir auch einen prak­tis­chen Nutzen aus den Errun­gen­schaften ziehen?

Weltweit erfol­gre­iche “Hid­den Champions”

Um 17:30 Uhr inter­viewt der langjährige Sony Music A&R Nuri Nur­bach­sch im “Hid­den Champions”-Interview die Grün­der und Mach­er von Napalm Records. Die Plat­ten­fir­ma hat – von großen Teilen der öster­re­ichis­chen Musik­wirtschaft großteils unbe­merkt – aus dem beschaulichen Eisen­erz her­aus eines der größten und erfol­gre­ich­sten Genre-Labels der Welt aufge­baut. Deren Chefs Markus Riedler und Thomas Cas­er erzählen, wie das gelun­gen ist.

“How I failed to success”

Am Vor­mit­tag startet dann um 10:45 Uhr eine YouTube Mas­ter­class und um 12 Uhr gibt es unter dem Titel “How I failed to suc­cess” Best Prac­tice- und Best Fail-Beispiele aus der Musik­welt, um daraus ler­nen zu kön­nen. Denn es gibt keinen Erfolg ohne Ler­nen – und kaum Ler­nen ohne Scheit­ern. Fol­glich gibt es kaum Erfolg ohne Scheit­ern. Gesprochen wird über Wege und Umwege zum Erfolg von Per­sön­lichkeit­en und Pro­jek­ten mit Präsen­ta­tio­nen u.a. von Christoph Kregl (redroad Man­age­ment / Bilder­buch, Mavi Phoenix, Uche Yara), Simone Kien­ast (Glob­al Rock­star) und Annemarie Treiber-Reisinger (Par­ra­mat­ta – Oska, Hearts Hearts, Pippa).

Ori­en­tierung­shil­fe im Förder-Dschun­gel – “I Still Haven’t Fund What I’m Look­ing For”

Am Nach­mit­tag geht es dann um die Finanzierung der Musik­wirtschaft, wenn es um 14:15 Uhr heißt “I Still Haven’t Fund What I’m Look­ing For”: Hier präsen­tieren im ersten Teil vier Insti­tu­tio­nen wie die WKW, BMKÖS, IFPI/LSG und die Stadt Wien ihre Ini­tia­tiv­en und aktuellen Förder­pro­gramme. Im zweit­en Teil sind es der ÖMF, die Wirtschaft­sagen­tur, das BMEIA und FISA.

The Diver­si­ty Gap in der Musikbranche

Um 15:15 Uhr ste­ht “The Diver­si­ty Gap in der Musik­wirtschaft” zur Diskus­sion – immer­hin schreiben wir das Jahr 2023 und noch immer wer­den 85 Prozent der Musik­la­bels von Män­nern geführt. Die Fragestel­lung lautet hier: Warum ist die Musik­wirtschaft so wenig divers? Hat die Kreativwirtschaft prinzip­iell ein Diver­sität­sprob­lem und wenn ja, warum? Welche Maß­nah­men wer­den bere­its ergrif­f­en und woran fehlt es noch, um die Branche bunter, inklu­siv­er und damit auch resilien­ter und viel­seit­iger zu gestal­ten? Es disku­tieren u.a. Brigitte Mat­u­la (WKW), Nina Wöss (Female Founders / Fund F), Franz Med­wen­itsch (IFPI) und Eve­lyn Hem­mer (Lei­t­erin Kreativwirtschaftsförderungen).

Poten­ziale und The Mon­ey Gap

Um 17:30 Uhr geht es um “The Mon­ey Gap – Syn­ergien, Wech­sel­wirkun­gen und Verknüp­fun­gen von Wirtschafts­förder­pro­gram­men in der Musik­wirtschaft”.  Der Hin­ter­grund dazu: Von vie­len vorhan­de­nen Förder­pro­gram­men für Musikschaf­fende und ihr Umfeld sind nur wenige für Musikun­ternehmen und ihre Arbeit aus­gerichtet; sie veren­den oft im Span­nungs­feld zwis­chen Kul­tur und Wirtschaft. Nicht zulet­zt die Pan­demie hat einen Grund dafür aufgezeigt: Von der Vielfalt und Klein­teiligkeit der Musik­wirtschaft sind Poli­tik und mit ihr die Förder­sys­teme über­fordert. Die Fragestel­lung: Wie also kann und soll sich die Musik­wirtschaft organ­isieren und finanzieren? Wo liegen Möglichkeit­en zu Syn­ergien und wieso wer­den der­lei Poten­ziale so wenig genutzt?

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Das detail­lierte Pro­gramm zu “Bzzzz – die Kon­ferenz der öster­re­ichis­chen Musik­wirtschaft” find­en Sie unter https://www.wko.at/bzzzz sowie einen Link zur Teilnahmeregistrierung.

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Susanne Lontzen 

Unternehmens-Kom­mu­nika­tion

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